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Der Radweg kommt

Was viele Menschen in der Region längst nicht mehr zu hoffen wagten, scheint nun Wirklichkeit zu werden: Der Radweg zwischen Ranstadt, Konradsdorf und Selters beziehungsweise Effolderbach soll bis zur Landesgartenschau 2027 fertig sein.

Die interkommunale Landesgartenschau wirkt offenbar als Katalysator. Der lang ersehnte Radweg zwischen Ranstadt, Konradsdorf und Selters beziehungsweise Effolderbach mit einer Gesamtlänge von 4,5 Kilometern soll bis 2027 realisiert und Teil des Mobilitätskonzepts werden. Maßgeblich verantwortlich dafür dürfte ein Priorisierungsbeschluss des Landes Hessen sein, der es ermöglicht, relevante Bauvorhaben in den Teilnehmerkommunen der Landesgartenschau bevorzugt zu bearbeiten.

In die Anträge und Gespräche zwischen den beteiligten Kommunen Ranstadt und Ortenberg, dem Wetteraukreis und dem für die Maßnahme letztverantwortlichen Straßen- und Verkehrsmanagement Hessen Mobil hatten sich mitunter bereits Fatalismus und Galgenhumor gemischt.

Zwei Abschnitte

»Ich hoffe, dass ich die Realisierung dieses Langzeitprojekts noch zu meinen Lebzeiten mitbekomme«, sagte Ranstadts Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel (SPD) einmal in einer Sitzung der Gemeindevertretung. Einen großen Anteil daran, dass nun endlich Bewegung in die Angelegenheit kommt, schreibt sie ihrer Glauburger Amtskollegin und Vorsitzenden des Vereins Oberhessen, Henrike Strauch (SPD), zu. »Sie hat sich im Zuge der Landesgartenschau-Planungen sehr dafür eingesetzt, dass es einen Runden Tisch mit Vertretern der Teilnehmerkommunen und des Landes gibt«, erklärte Reichert-Dietzel in einem früheren Gespräch mit dieser Zeitung.

Möglicherweise hat auch die Einrichtung eines bundesweit bislang einzigartigen Ministeriums für Entbürokratisierung unter Staatsminister Manfred Pentz (CDU) in Wiesbaden zur Beschleunigung des Verfahrens beigetragen. Dieses war in den vergangenen Jahrzehnten durch immer neue Auflagen, Anträge und Zusatzverordnungen sowie durch Verhandlungen mit betroffenen Grundstückseigentümern und Landwirten erheblich verzögert worden.

Auf Anfrage bei Hessen Mobil in Schotten teilt Sachgebietsleiterin Cornelia Höhl schriftlich mit: »Für den Neu- und Ausbau eines Rad- und Gehwegs an der B275 zwischen Ranstadt und Selters wurde inzwischen seitens des Ministeriums der Planfeststellungsbeschluss erlassen und auch öffentlich bekannt gemacht. Der Baustart für die Radwegmaßnahme ist bereits in diesem Jahr vorgesehen.« Für die Arbeiten am Rad- und Wirtschaftsweg - zwischen dem Ende des Waldes an der B275 und dem Ortseingang von Effolderbach sowie zwischen Effolderbach und der K238 - sei der Beginn ab September geplant. »Der Abschluss dieses Abschnitts ist bis Jahresende vorgesehen, sofern alles planmäßig verläuft«, schreibt Höhl.

Für den übrigen Radwegeabschnitt sollen die Arbeiten im zeitigen Frühjahr 2026 beginnen und bis zum Frühjahr 2027 abgeschlossen werden. Aktuell befindet sich die Maßnahme laut Höhl noch in der Bauvorbereitung; das Ausschreibungs- und Vergabeverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Auch das Verkehrskonzept, an dem neben Hessen Mobil als Straßenbaubehörde auch die betroffenen Kommunen, die Polizei, Busunternehmen sowie die Straßenverkehrsbehörden beteiligt sind, befindet sich noch in der Abstimmung.

Sperrungen noch unklar

Dabei werden laut Höhl auch lokale Gegebenheiten wie die Erreichbarkeit der Konradsdorfer Schulen, des Klostergeländes sowie des Kalten Markts berücksichtigt. »Fragen zu möglichen Sperrungen oder Umleitungen lassen sich daher zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht beantworten. Dafür bitten wir um Verständnis«, sagt Cornelia Höhl. Die relevanten Informationen würden rechtzeitig auf der Homepage von Hessen Mobil sowie auf den Seiten der beteiligten Kommunen veröffentlicht.

Quelle: Kreis-Anzeiger vom 1. August 2025