Um was handelt es sich bei Mazuriki, Mlyntsi und Beliashy? Rund 100 Besucherinnen und Besucher der „etwas anderen Ukraine Lesung“, die heute Abend im großen Saal des Brandschutz-, Bildungs- und Begegnungszentrums (BBBZ) zusammenkamen, können diese Frage nun beantworten und werden sehr wahrscheinlich mit „echt lecker“ kommentieren. Doch dazu später.
Nach der erfolgreichen Veranstaltung zum Volkstrauertag im vergangenen Jahr, bei der es primär um den Krieg, die Zerstörung und das Leid in der Ukraine ging, war für heute Abend ein positives und Mut machendes Programm geplant, um das Land mal ganz anders als in der täglichen Presse, nämlich in guten schönen Bildern und Erzählungen über Land & Leute vorzustellen.
Myroslava (Mira) Vakhnovan, Kriegsgeflüchtete aus Kiew, erzählte eindrucksvoll und unterstützt mit Bildern und einem Video von der Lebensweise, der Geschichte und den Traditionen der Menschen in der Ukraine. Dieter Bretz aus Ranstadt berichtete von einem lange zurückliegenden Hilfstransport nach Lemberg und von den Menschen und der Gastfreundschaft, die er dort kennenlernen durfte. Seine Anekdoten über die Reise und die Erlebnisse zauberten vielen Anwesenden ein Lächeln ins Gesicht. Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel las aus ihrem persönlich erstellten Reisetagebuch über die Zeit, als sie als junge Frau ebenfalls einen Hilfstransport begleitete, der 1994 die Feuerwehr in Kiew zum Ziel hatte.
Für die Pause hatte die „ukrainische Community“, also die in Ranstadt lebenden Flüchtlinge, einen „kleinen Snack“ angekündigt, der sich dann auf mehreren Tischen präsentiert eher als großes kalt/warmes Buffet herausstellte. Es gab Mazuriki, (in der Pfanne gebratene Putenwürste mit geriebenem Käse, Butter, Knoblauch und Gewürzen), Mlyntsi (Hähnchen und Pilze in Crepe-Teig), Beliashy (Hefeteigkuchen mit Hackfleisch und Zwiebeln) und weitere deftige und süße Speisen, begleitet von verschiedenen Kuchen und Desserts. In dieser von Pizza und Döner dominierten Welt ein echtes Highlight und die Nachfrage nach den Rezepten war entsprechend groß.
Die Gemeinde steuerte die Getränke bei und so erlebten alle Anwesenden einen schönen kulturellen und kulinarischen Abend, der noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Allen an der Organisation und Durchführung der Veranstaltung sagen wir ein großes „Danke“ und freuen uns sehr über die positiven Kommentare, die uns bereits während der Veranstaltung erreichten, als die Gastgeber mit den Gästen interessante Gespräche führten.