Datenschutz in Ranstadt | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Datenschutz in Ranstadt

Nach den in der Vergangenheit aufgetretenen Hackerangriffen auf öffentliche Netzwerke und Peripheriegeräte nimmt die Gemeindeverwaltung in Ranstadt, wie viele andere Städte und Gemeinden, ab sofort alle Drucker und Kopierer vom Netz und stellt auf Schreibmaschinen um. „Der Schutz der Daten unserer Bürgerinnen und Bürger hat für uns absolute Priorität“, so die Datenschutzbeauftragten der Gemeinde, Steven Rüppel und Markus Schäffer. „Auf einer Schreibmaschine geschriebene Briefe und Protokolle sind nur lokal vorhanden und können von Kriminellen nicht abgegriffen werden, so dass die Daten auf Dauer sicher sind.“

Um eine analoge Lösung für z.B. beglaubigte Kopien im Bürgerservice zu finden hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich anfangs mit der Nutzung von Matrizendruckern beschäftigt hat, die aber aus Gründen des Arbeitsschutzes aufgrund des Alkoholgeruchs (Spiritus) nicht verwendet werden können. Daher ist für die nächsten Wochen ein Besuch im Gutenberg-Museum in Mainz geplant, wo sich die AG zum Thema Buchdruck informieren wird.

Ein Problem stellt derzeit, u.a. in der Bauverwaltung, die Darstellung von Plänen, Grafiken, Tabellen und Bildern dar. Doch auch hier arbeitet die Verwaltung mit Hochdruck an einer Lösung: „Wir sind im Gespräch mit den Leitungen unserer beiden Kindertagesstätten“, so Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel: „Es haben sich bereits einige Kinder gefunden, die benötigtes Material in Kleingruppen zeichnen und malen werden. Hierzu werden Spezialstifte eingekauft, deren Farbe auch nach Jahrzehnten nicht verblasst.

Da Schreibmaschinen hinsichtlich der Problematik plötzlich wieder stark nachgefragt werden, sind sie dementsprechend teuer in der Anschaffung. Froh ist man deshalb in Ranstadt, dass im Archiv mehrere Maschinen aus den 60er-80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gefunden wurden, die noch einwandfrei funktionieren und somit das Budget der Gemeinde entlasten. Gerold Reuhl, Volker Meub und Thomas Wettig, die mit der alten Technik aufgewachsen sind und sie bedienen können, bieten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller Fachbereiche derzeit Kurse an, um ihnen den Umgang mit der Schreibmaschine näherzubringen und ihnen damit verbundene Themen wie Typenhebel, Kugelkopf, Wagenrücklauf, Papiereinzug, Farbbänder (schwarz und rot) sowie Korrekturflüssigkeit zu erklären.

Auf dem Bild: Kollegin Nina Glässner beim ersten Scheibtraining mit einer „Triumph“ Schreibmaschine aus den 60er Jahren