Zu einer besonderen Veranstaltung im Umfeld des Volkstrauertages hatte die Gemeinde Ranstadt, gemeinsam mit beiden Kirchen, Vertretern der Politik, der Gemeinschaft der geflüchteten Ukrainer und Jugendlichen der Gesamtschule Konradsdorf vor kurzem in die katholische Kirche St. Anna nach Ranstadt eingeladen. Rund 100 Menschen folgten der Einladung und erlebten einen eindrucksvollen Abend.
Unter dem Motto »Gemeinsam gegen das Vergessen - Gemeinsame Verantwortung für die Zukunft« wollte man in einer zentralen Gedenkveranstaltung die Schrecken des Krieges benennen und aufarbeiten, die Ranstadt unmittelbar betroffen haben und bis heute betreffen.
Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel, Bellmuths Ortsvorsteherin Carola Schorer-Lenz und Pfarrer Hippolyte Mantuba begrüßten die Anwesenden und erklärten die Hintergründe, die zur Planung dieses Abends führten.
Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule in Konradsdorf präsentierten selbst hergestellte Schilder mit Sprüchen und Zitaten, legten diese am Altar ab und entzündeten Friedenskerzen. Der Ranstädter Lokalhistoriker Michael Strecker und Guido Wolf, Geschichtslehrer in Konradsdorf, berichteten von dem Absturz eines amerikanischen Bombers am 12. Mai 1944 in unmittelbarer Nähe von Bellmuth und brachten das Ereignis anhand eines Zeitzeugenberichtes von Hilde Kürbel, die der Veranstaltung beiwohnte, zur Kenntnis, bzw. in die Erinnerung der Anwesenden.
Für die Gemeinschaft der Geflüchteten aus der Ukraine berichtete Mira Vakhnovan mit Bildern und Videosequenzen aus den betroffenen Herkunftsstädten. Emotional wurde es, als die Ukrainer aufstanden, ein Lied über die Schrecken des Krieges sangen und ein für Ranstadts Gastfreundschaft eigens erstelltes Friedensgedicht vorlasen.
Zum Abschluss erhielt jeder Besucher eine Kerze, die an den Friedenskerzen entzündet wurden, bevor Pfarrerin Sonja Sternberger und Pfarrer Leroy Pfannkuchen die Veranstaltung mit einem Gebet beendeten. Musikalisch begleitet wurde der „andere Volkstrauertag“ vom Duo Renate Gantz-Bopp und Martin Schnur.