35 Jahre Deutsche Einheit | Aktuelle Nachrichten und Informationen

35 Jahre Deutsche Einheit

Seit 35 Jahren sind Ost- und Westdeutschland wieder vereint: Am 3. Oktober 1990 trat der Einigungsvertrag in Kraft, mit dem die frühere DDR der Bundesrepublik beitrat - damit war die Teilung Deutschlands nach 45 Jahren überwunden. Bei allen Problemen, die bis heute vielleicht noch existieren darf man nicht vergessen, dass die DDR ein Unrechtsstaat war, der seine Bürger, wenn sie nicht im Sinne der Einheitspartei agierten, einschränkte, bespitzelte und mutwillig in Gefängnisse steckte. Unzählige Menschen kamen bei dem Versuch, das Land zu verlassen, an den Grenzen ums Leben.

Eine ganze Generation ist seit dem Mauerfall aufgewachsen, die keine Erinnerungen mehr an die Teilung hat. Und nur eine lebendige Erinnerung kann verhindern, dass sich ein solches Unrecht wiederholt. Natürlich gibt es einige Spielfilme, die sich mit diesem Thema beschäftigen, wie z.B. „Das Leben der Anderen“, „Der Tunnel“, „Die Frau vom Checkpoint Charlie“, „Honigfrauen“, „Tannbach“, „Ballon“ und natürlich „Good Bye, Lenin“, doch kein Film kann eine persönliche Begegnung mit dieser Vergangenheit ersetzen.

Eine solche persönliche Begegnung findet man direkt an der ehemaligen, einst 1.400 Kilometer langen, innerdeutschen Grenze zwischen dem hessischen Städtchen Rasdorf und dem thüringischen Geisa, ca. 130 km von Ranstadt entfernt: Point Alpha.

An jenem Ort, wo jederzeit der Dritte Weltkrieg hätte ausbrechen können, befindet sich heute ein authentischer Schauplatz des Kalten Krieges und ein einmaliges Zeugnis der Zeitgeschichte. Hier standen sich die Vorposten von NATO und Warschauer Pakt über Jahrzehnte hinweg nur wenige Meter entfernt gegenüber.

Auf dem rund 100.000 Quadratmeter großen Gelände wird zunächst im „Haus auf der Grenze“ die Geschichte der Grenzbefestigung anhand von Objekten und Informationen zur politischen Repression dargestellt, während im Obergeschoss Wechselausstellungen zu verschiedenen Aspekten der deutschen Teilung und dem Grünen Band zu finden sind.

Auf dem Fußweg zum US-Camp, wo die Baracken als Präsentationsflächen dienen und mehrere Militärfahrzeuge und auch Hubschrauber zu sehen sind, wird die Entwicklung der Grenze ab 1952 gezeigt, vom Maschendrahtzaun über Stacheldraht bis hin zur hochmodernen Grenzanlage mit Selbstschussanlagen und Minenfeldern. Die Region um „Point Alpha“ kennt man auch als „Fulda Gap“, wo man im Krieg den Einfall der Truppen des Warschauer Paktes erwartete. Auch dieses Thema wird auf der Anlage behandelt.

Eine weitere Begegnungsstätte findet sich, ca. 190 km entfernt, bei Bad Sooden-Allendorf. Das Grenzmuseum Schifflersgrund erzählt ebenfalls von den Ursachen der Teilung und dem Ausbau der DDR-Sperranlagen, vom Alltag und Leben beidseits der Grenze sowie von deren Überwindung und Nachwirkung bis in die Gegenwart.

Ein Besuch lohnt sich ganzjährig. Informationen erhält man u.a. auf den Homepages https://www.pointalpha.com/ und https://www.grenzmuseum.de/